Grand Raid

Am letzten Wochenende stand mit dem Grand Raid von Verbier nach Grimentz, der für mich bis jetzt längste Marathon an. 
Mit grossem Respekt reiste ich am Freitag nach Verbier und bereitete mich auf die 125km und 5000hm vor.
Nach einer kurzer Nacht, war es dann endlich so weit. Also raus in die Dunkelheit, zum Einfahren!!

Der Startschuss erfolgte um 6:30 und so nahmen wir den ersten Aufstieg mit rund 700hm in Angriff. Da die meisten Höhenmeter erst auf der zweiten Streckenhälfte anstanden, wollte ich auf keinen Fall die ersten 65km bis Hérémence schon überdrehen. Darum versuchte ich gar nicht erst, so lange wie möglich mit der noch ziemlich grossen Spitzengruppe mitzuhalten, sondern positionierte mich in einer grösseren Verfolgergruppe von gut 20 Fahrern. Zusammen erreichten wir den höchsten Punkt und stachen in die Abfahrt nach la Tzoumaz. Hier schien mir jedoch überhaupt nichts zu gelingen, beinahe jede Kurve fuhr ich total falsch an und verlor immer mehr an Zeit. Irgendwie fand ich in dieser Abfahrt überhaupt nicht ins Rennen und liess die Gruppe erstmal ziehen. Gegen Ende der Abfahrt, kam dann aber endlich das Gefühl fürs Bike wieder zurück und ich konnte wieder aufdrehen und auf Sichtweite wieder zur Gruppe aufschliessen.

 

Von nun an folgte der für mich mühsamste Teil, ein ständiges auf und ab und immer nur kurze Aufstiege führten über Nendaz nach Veysonnaz und über LeCollons nach Hérémence. Ich konnte mich immer wieder an einem Hinterrad "festbeissen" und kam so zum Glück ohne grossen Kraftverlust nach Hérémence.
Von nun an ging es  wirklich los, der Aufstieg auf den Mandelon lief mir sehr gut und auch der nachfolgende technische und teils verblockte Abschnitt machte richtig Spass. Schon wieder um einige Höhenmeter reicher ging es nun richtig Evolène wo dann auch schon das Haupthindernis des Tages wartete. Der Aufstieg zum berüchtigten Pas de Lona.

Der Aufstieg bis nach L'A Vieille, lief an und für sich nicht schlecht, doch die Müdigkeit bekam ich immer mehr zu spüren.
So kam eine kleine Abkühlung und Auffrischung, durch den einsetzenden Regen gerade zum richtigen Zeitpunkt ;-)

Ein Blick auf die Zwischenzeit bei der Alp L'A Vieille stimmte mich positiv das ganze doch noch knapp unter sieben oder sicher in einer tiefen siebenstunden Zeit zu schaffen. Doch ich verschätzte mich total und so wurden die nächsten 1:20 zu den schlimmsten im ganzen Rennen. Die Zeit schien davonzurennen.

Die Laufpassage zum Pas de Lona stolperte ich regelrecht hoch und obwohl ich kaum mehr Kraft hatte, musste ich die Fahrer der kurzen Strecke überholen, was zusätzlich wieder einen Mehraufwand an Kraft in diesem losen Geröllaufstieg bedeutet.
Endlich oben angekommen, folgte eine kleine Zwischenabfahrt bevor es noch in die letzten paar Meter Aufstieg ging, auch dieses Teilstück hatte ich mir kürzer in Erinnerung und so war meine Wunschzeit, langsam aber sicher in Gefahr.
Auch da oben angekommen, hiess es nun definitiv nur noch runter nach Grimentz und das so schnell wie möglich. Die grossen Steine waren aber ziemlich rutschig durch den vorherigen Regen und so musste ich nochmals alles an Konzentration aufbringen, das ich noch hatte.
Einfach kein Sturz oder Defekt mehr, dachte ich mir und so fuhr ich dann doch ein wenig auf Sicherheit und beendete das Rennen auf dem 37. Overall-Rang in einer Zeit von 7:20 Stunden.

 

Obwohl ich mir zu Beginn eine bessere Zeit erhofft hatte, bin ich im nachhinein doch sehr zufrieden. Mehr lag wirklich nicht drin, doch für das erste mal Grand-Raid ist es sicherlich ganz OK.
Ich freue mich bereits jetzt schon auf die nächste Austragung im 2017.
Vielen Dank an dieser Stelle an Alessia, die extra ins Wallis gereist ist und mich an allen Durchfahrtsorten mit Material, Kleider und Verpflegung unterstütze, DANKA!!

 

 

Pascal