
Nach langem warten und ein paar kleinen regionalen Rennen als Vorbereitung startete für mich die Saison 2020 gleich mit einem Highlight. Zusammen mit Lukas Winterberg, startete ich letzte Woche
am Swiss Epic 2020.
Es war speziell erst in der zweiten Saisonhälfte ins Renngeschehen einzusteigen und ebenfalls ein spezielles Gefühl mit Maske zu starten. Umso gespannter war ich auf die ganze Woche und vor allem
wie diese ablaufen würde.
Stage 1: Laax-Laax
Die erste Etappe führte uns über Falera, Crap Sogn Gion nach Crap Masegn, danach runter auf das Segnes Plateau und über den bekannten RuncaTrail zurück nach Flims. Von dort ging es hinunter nach
Trin zum Crestasee und zum Schluss via Caumasee zurück ins Ziel nach Laax.
Wir fuhren von Beginn weg unser eigenes Tempo, um nicht am ersten Tag schon zu überdrehen. Handelten uns dadurch sicher einen kleinen Rückstand ein, den wir aber später sowieso eingefangen
hätten. So kamen wir ohne grössere Probleme und in guten Rythmus hinauf zur Alp Dado. Richtung Crap Sogn Gion hatte ich dann aber je länger je mehr mit der Höhe zu kämpfen (Ein Problem das mich
noch die ganze Woche begleiten würde) darum musste ich nochmals ein wenig rausnehmen.
Endlich auf Crap Masegn angekommen, ging es Richtung Segnes Plateau noch unten. Leider fuhren wir da noch einen Hinterreifendefekt ein, was uns zu mehrmaligem nachpumpen und anschliessend zu
einem Radwechsel zwang.
Danach konnten wir gut unsere Pace durchziehen und im Schlussanstieg auch nochmals einen Gang zulegen und wieder ein wenig Zeit gut machen.
Stage 2: Laax-Arosa
Die erste Transfer-Etappe stand an. Für mich also eine Etappe, bei der ich fast jeden Meter kannte. Nach einer Runde um Laax, ging es hinunter über Trin nach Tamins, danach folgte eine Schlaufe
ins Domleschg und über den Polenweg nach Domat Ems und schliesslich nach Chur. Von Chur ging es dann in den finalen Aufstieg über Tschiertschen, Ochsenalp nach Arosa.
Wir konnten mit einem anderen Team in guten Tempo die Fläche ins Domleschg hinter uns bringen und nahmen dann den letzten Anstieg hinauf nach Arosa in Angriff. Dort konnten wir noch ein paar
Teams ein oder auch überholen und so im Gesamtklassement wieder 2 Ränge gut machen.
Stage 3: Arosa-Arosa
Es war die kürzeste Etappe der ganzen Woche, das war aber auch schon alles. Denn von locker und weniger streng war kaum die Rede. Als erstes gab es einen längeren Anstieg hinauf zur Hörnlihütte,
danach ging es unter der Verbindungsbahn Arosa-Lenzerheide hinüber zum Urdenfürggli. Danach nochmals ein kurzer Aufstieg zum Gredigsfürggli dem höchsten Punkt des SwissEpic 2020 mit über
2600mü.M. anschliessend folgte eine lange Trailabfahrt hinunter zum Älplisee und über den unteren Teil des Hörnlitrails wieder runter nach Arosa. Der zweite Teil führte zur Ochsenalp
und anschliessend einem letzten Aufstieg in die "Mondlandaschaft", dann vorbei am Bärenland zurück nach Arosa.
Die grosse Spitzengruppe blieb bis zur Carmenahütte zusammen, danach musste ich aber einiges an Tempo rausnehmen und mich so gut wie möglich durch die "immer dünner werdende Luft" kämpfen.
Mehr schlecht als recht gelang mir das irgendwie und mit viel Hilfe und grosser Untersützung von Lukas kamen wir irgendwann im Gredigsfürggli an.
Dass ich hier rauf ordentlich überdreht hatte und mit nur noch verschwommener Sicht, pfeiffendem Atem oben ankam, war sicher nicht sehr förderlich für die folgende anspruchsvolle Abfahrt. Auf
Ermahnung von Lukas: ich solle mich jetzt konzentrieren und keine Fahrfehler machen!!! stürzten wir uns in die Abfahrt hinunter Richtung Arosa.
Alles ging gut und wir konnten noch den letzen Teil unter die Räder nehmen. Mit voller Unterstützung von Lukas und die ganze Zeit klar über meinem Limit, schaute für uns der 17. Rang am heutigen
Tag heraus, was uns im Gesamtklassement einen weiteren Rang nach vorne brachte.
Stage 4: Arosa-Davos
Viel versprechend startete für uns die nächste Transfer-Etappe von Arosa über den Durannapass, nach Klosters, Wolfgang, Tschuggen und schliesslich nach Davos. Wir konnten im ersten
Anstieg sehr gut mithalten, zumindest bis zu Beginn der ersten Abfahrt. Anstatt in die Abfahrt einzubiegen, scherte Lukas aus und ich sah, dass er sich einen Platten am Hinterrad eingefahren
hatte. Als wir das Loch geflickt hatten und weiterfahren wollten, merkten wir, dass da noch irgendwo ein zweites sein musste, denn der Reifen verlor schon wieder Luft.
Defekt gesucht, gefunden und geflickt!! und dann ging es auch für uns weiter. Das Ziel war nun, pannensicher bis nach Langwies durchzukommen und dort das reparierte Hinterrad durch ein neues
auszutauschen.
Gesagt getan und dann ab über den Durannapass in Richtung Klosters. Wir kamen gut voran und konnten wieder auf Sichtweite zum einen oder anderen Team aufschliessen.
Rund um Klosters, hatte ich aber mit einen kleineren Kriese zu kämpfen und so kamen wir nicht mehr ganz so schnell voran. Ich konnte mich aber wieder gut erholen und dann auf der Flüelapasstrasse
bis Tschuggen nochmals einen Zacken zulegen. Das Ziel erreichten wir nach knapp über 4 Stunden auf Rang 22, was uns im Gesamten dafür wieder einen Rang zurückwarf.
Stage 5: Davos-Davos
Die fünfte und letzte Etappe rund um Davos führte als erstes hinauf zur Munggahütte, dann über den Panoramatrail zum Gotschnaboden und zurück nach Davos. Anschliessend Richtung Sertig, und zum
Schluss hinauf zur Ischalp bevor es wieder zurück nach Davos ging.
Das Ziel für uns war nach der letzten Etappe klar, wir wollten sicher mal pannenfrei und ohne grosse Zeiteinbussen durchkommen um den Gesamtrang behalten zu können.
Der erste Aufstieg Richtung Munggahütte brachte im Vergleich zur ganzen Woche kein neues Bild. Ich musste wie fast jeden Tag, nach gut 2000 bis 2100 mü.M. meinen eigenen Rythmus fahren um nicht
völlig einzugehen. In der Abfahrt hingegen zum Gotschnaboden, konnte wir jedoch wieder zu drei Teams aufschliessen und waren so also immer noch gut im Rennen. In den darauf folgenden Rampen rund
um Davos, hatte ich dann je länger je mehr Mühe und handelte uns so wieder einen grösseren Abstand ein.
Der letzten Anstieg zur Ischalp kämpfte ich mich, wieder Dank grosser Unterstützung von Lukas und immer mit Sicht auf Team Bulls vor uns hinauf, bis die Strecke endlich in den letzen schnellen
Flowtrail einbog.
Danach ging es noch durch einige schöne Trailabschnitte zurück nach Davos. Das Swiss Epic 2020 war geschafft!! Mit Tagesrang 19 konnten wir uns den 20 Schlussrang in einem stark besetzten
Elitefeld sichern.
Es war eine super Woche und Lukas und ich harmonierten sehr gut als Team. Jeder hatte zwischendurch mal seine Krisen, die wir aber immer gut mit Hilfe des Anderen überstanden. Auch Defekte gehören an so einem Rennen nun mal dazu, aber auch diese konnten wir immer gut beheben.
Das alles funktioniert aber nur wenn neben der Rennstrecke auch alles gut organisiert ist und alles rund lauft. Dies Dank all den Personen, die im Hintergrund Tag für Tag vollen Einsatz leisteten. Deshalb ein ganz grosses Dankeschön geht an Martina und Caroline für die ganze Unterstützung und Betreuung vor und nach jedem Rennen. Ebenfalls Vielen Dank ein Fabien unseren Mechaniker, der mein Bike, Tag für Tag wieder raceready und wie neu zauberte.
Geplant sind nun die beiden Rennen der Swiss Bike Marathon Classics, die O-Tour in Alpnach und eine Woche später der Nationalpark Bike Marathon in Scuol, welcher zugleich als
Schweizermeisterschaft zählt.
Wie der weitere Saisonverlauf bei mir aussieht, kann ich im Augenblick noch nicht sagen. Kommt ganz auf die Coronasituation im Ausland, genauer gesagt in Frankreich an, wo ich nämlich meinen
Saisonabschluss vorgesehen hatte.
Wir werden sehen, was uns das Jahr 2020 noch bringt.
Machends guat und blieben gxund!!
Pascal
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