
Endlich war es wieder soweit und der GrandRaid, der Marathon aller Marathons stand vor der Türe. Nebst 125km und 5200 Höhenmetern, wartete auf uns Fahrer der berühmt berüchtigte PasDeLona mit der bekannten Laufpassage, der schöne aber verblockte Höhenweg über den Mandelon und einfach die eindrückliche Stimmung sowohl am Start als auch auf der Strecke die dieses Rennen einzigartig machen.
Meine Vorhaben war klar und ich wollte dieses auf jeden Fall so umsetzen wie geplant. Keines Falls wollte ich mich selber aus dem Rennen nehmen, indem ich am Anfang zu lange ein zu hohes Tempo
mitgehen würde. So entschied ich mich, genau meine Pace zu fahren unabhängig davon was die anderen für Tempi anschlagen würden. Wie sich zeigte war ich da aber nicht der einzige, denn die sich im
ersten Anstieg bildende gut 30-köpfige Spitzengruppe fuhr nach meinem Gefühlt sehr verhalten die erste Steigung hoch.
Kurz vor dem Flowtrail wurde dann aber richtig aufs Gas gedrückt, denn jeder wollte möglichst weit vorne sein, wenn es in die Abfahrt ging. Doch genau das gelang mir nicht und so reite ich mich
im hinteren Teil ein und fuhr das mir aufgezwungene sehr langsame Tempo den Flowtrail runter. An ein überholen war nicht zu denken und so musste ich zusehen, wie sich eine grosse Lücke
auftat. Diese sollte sogar auf fast zwei Minuten anwachsen bis zum Ende der Abfahrt in la Tzoumaz. Unten angekommen nervte ich mich gewaltig über diese Situation und wusste dass es so ziemlich
schwierig werden bis nach Heremence zu kommen ohne unnötig viel Zeit einzubüssen, aber dennoch auch nicht alle Energie zu verpuffen, die dann am PasDeLona noch gebraucht würde.
In den kurzen Steigungen von la Tzoumaz bis nach Heremence versuchte ich vergeblich in einen Rennrythmus zu kommen, aber es gelang mir nicht, eine vernünftige Pace anzuschlagen. Entweder fuhr ich zu schnell und musste schnell einsehen, dass ich das so niemals durchstehen würde oder die Wattzahlen fielen immer wieder zusammen. So hoffte ich au den langen Anstieg zu Mandelon um dort hoffentlich endlich ins Rennen zu finden. Aber auch da besserte sich meine Situation nicht.
Nun sollte also doch der letzte Anstieg zum PasDeLona meinen Tag retten. Obwohl ich das Gefühl hatte ständig nur auf Sparflamme unterwegs gewesen zu sein, setzten mir die letzten Stunden wohl
doch mehr zu als erwartet. Denn von nun an ging dann überhaupt nichts mehr und ich brach komplett ein. Da ich zu meinem Erstaunen doch immer noch auf Rang 35 unterwegs war, entschied ich mich das
Rennen auf jeden Fall fertig zu fahren, denn immerhin gibt es noch ein paar UCI-Points.
So kämpfte ich mich mit letzter Kraft über den PasDeLona und schoss nun schliesslich die erlösende Abfahrt hinunter nach Grimentz und beendete das Renne als 37ter in einer Zeit von 07:02 Stunden.
Die Rangierung lässt sich so sehen und ist in Anbetracht auf die sehr starke Besetzung des Rennens nicht schlecht. Dennoch bin ich ganz und gar nicht zufrieden, da einfach zu viele Sachen nicht
nach Wunsch verliefen und ich die ganze Zeit durch nie wirklich ein gutes Gefühl hatte.
Nun heisst es aber abhaken und nach vorne schauen, denn schon am nächsten Samstag gibt es eine neue Chance am Nationalpark Bike Marathon in Scuol.
Zum Schluss ein Grosses Dankeschön an Jürg Jenni, Pius Marti und meine Vater die den an diesem Rennen sehr herausfordernden Betreuerjob perfekt meisterten um uns den wohl bestmöglichen Support zu bieten.
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